DEUTSCHE KÜCHE – ZWIEBELROSTBRATEN MIT KARTOFFELKNÖPFLE

Zwiebelroastbraten mit Kartoffelknöpfle

Mit meinem zweiten Beitrag zum Thema Heimatküche reloaded erinnere ich mich heute auch an meine Zeit im tiefsten Schwabenländle, denn Zwiebelrostbraten – auf Schwäbisch: „Zwiebelroaschdbrada“) ist dort ein Dauerbrenner in jedem Haushalt und in jedem Gasthof. Und was lieben die Schwaben auch noch? Richtig!! Ihre Spätzle – auf schwäbisch: „schbädzle“. Oh was habe ich manchmal geflucht wenn ich von Hand so lange den Teig „schlagen“ musste bis er Blasen geworfen hat. Aber das war Voraussetzung für einen guten Spätzleteig. Ich höre meinen damaligen Chef noch immer wie er gesagt hat: „Mädle des gibd Muggis in die Arm“ 🙂

Aus der Familie der Spätzle kommen ebenfalls die Knöpfle – auf schwäbisch „knöbfle“. Wer keine Lust zum schaben hat, der nimmt den Teig auf eine Knöpflereibe oder Knöpflesieb und streicht ihn in das kochende Wasser. Und da sich Mehl auch gut durch Kartoffeln ersetzen lässt – habe ich die Hälfte des Mehles ausgetauscht und die kleinen, feinen Kartoffelknöpfle gemacht.

Badisches Dreierlei Pint

In der Bloggerrunde –All you need is– war schon 2019 ein Monatsthema Heimatküche und wurde mit großer Begeisterung von unseren Leseren aber auch Bloggern sehr gut angenommen. Die Beteiligung war sehr groß. Und ich hoffe auch diesmal das wieder viele vorbeischauen, denn es ist und war auch für mich spannend was andere an Ihrer Heimatküche lieben. 2019 habe ich aus meiner Wahlheimat Südbaden (Markgräflerland) das badische Dreierlei vorgestellt und einen Bibiliskäse selbst hergestellt.

Wer Lust hat sollte unbedingt auch dort nochmal reinschauen, alle Teilnehmer in diesem Jahr sind am Ende mit Ihrem Beitrag aufgeführt. Ich wünsche Euch schon jetzt viel Spaß beim stöbern!

Zutaten für die Kartoffelknöpfle

  • 300 g Kartoffeln, mehligkochende
  • 200 g Spätzlemehl (Alternativ 405)
  • 3 Eier
  • frisch gemahlene Muskatnuss
  • Salz & Pfeffer

Zutaten für den Zwiebelrostbraten

  • 2 Stück Roastbeef, ca. 250 g
  • 250 g Zwiebeln
  • 125, g Butter
  • 0,5l süßer Senf
  • 1 Tl Thymian, getrocknet
  • Paprikapulver, edelsüß
  • 80 g Semmelbrösel, selbstgemacht (Alternativ Pankomehl)
  • etwas Öl
  • Salz & Pfeffer

Zubereitung

Die geschnittenen Roastbeefs aus dem Kühlschrank nehmen und abwaschen und mit einem Küchenpapier abtupfen. Auf einen Teller legen und das Fleisch auf Zimmertemperatur langsam bringen lassen.

Den Backofen auf 200 ° C Ober-/Unterhitze erhitzen. Ein Backblech mit Backpapier vorbereiten.

Die Kartoffeln mit Schale im Wasser gar kochen, abgießen und kurz ausdampfen lassen. Anschließend pellen und durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken. Die Kartoffelmasse abwiegen ( Es sollten jetzt ca. 200 g Kartoffelmasse +/- ein paar Gramm sein) und auskühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Zwiebelkruste für den Roastbraten herstellen. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. In einer Pfanne mit ca. 50 g Butter goldbraun braten lassen. Die Zwiebelstreifen abkühlen lassen. Die restliche Butter mit einem Handrührgerät schaumig schlagen, den süßen Senf und den Thymian hinzugeben, mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss die abgekühlten Zwiebelringe unterheben und alles mit den Semmelbröseln vermischen.

Die restlichen Zutaten der Knöpfle zu der abgekühlten Kartoffelmasse geben und zu einem Teig verarbeiten. Den Teig „schlagen“ bis er Blasen schlägt. Alternativ lässt sich dies auch in einer Küchenmaschine mit einem Flachrührer ebenfalls zu einem Teig verarbeiten. Anschließend den Teig abgedckt kurz ruhen lassen bis zum nächsten Arbeitsschritt. (Abgedeckt damit die obere Fläche nicht antrocknet)

Einen großen Topf mit Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. einen TL Salz hinzugeben und die Hitze etwas reduzieren. Das Wasser sollte noch leicht sprudeln.

Für den Zwiebelrostbraten das Roastbeef in einer heißen Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten ca. 2 Minuten anbraten. Aus der Pfanne nehmen und auf eine Backblech mit Backpapier setzen. Die Zwiebelmasse auf dem Fleisch verteilen und den Zwiebelrostbraten in den Ofen geben. Auf der untersten Schiene ca. 6 Minuten backen.

Die Teig für die Knöpfle auf ein Knöpflesieb geben und mit einem Küchenschaber in das kochende Wasser streichen. Die Knöpfle sinken zuerst nach unten und steigen dann langsam an die Oberfläche. Nun das Wasser einmal kurz aufkochen lassen, die Knöpfle mit einem Schaumlöffel kurz umrühren und dann herausnehmen. (Diesen Vorgang wiederholen bis der ganze Teig aufgebraucht ist.) Die Knöpfle in eine Pfanne geben und mit etwas Butterschmalz kurz anbraten.

Wer die Knöpfle vorbereitet sollte sie beim rausholen aus dem kochendem Wasser in eine Schüssel mit eiskaltem Wasser zum abkühlen geben. Um Sie später zu verwenden durch ein Sieb geben, gut abtropfen lassen und mit etwas öl vermischen, damit die Knöpfle nicht aneinander kleben.

Die angebratenen Knöpfle mit dem Zwiebelrostbraten auf einen Teller richten. Etwas Sauce hinzugeben.

Zwiebelroastbraten mit Kartoffelknöpfle / Knöpfle

Tip: Ich hatte an diesem Tag keine Sauce mehr auf Vorrat da und musste zu einer schnellen Methode greifen. Dafür habe ich 1 Stück Lauch (das weiße Stück) in dicke Ringe geschnitten, Karotten in dicke Scheiben, ein paar Champignons halbiert und ein Stück Sellerie in Würfeln. Habe dieses Gemüse in dem Fett nach dem Anbraten des Zwiebelroastbraten scharf angebraten, etwas Tomatenmark hinzu gegeben und richtig rösten lassen. Dann mit Rotwein abgelöscht und etwas Brühe aufgefüllt. Die Sauce dann auf dem Herd gut eingekocht so das am Ende die Hälfte der Flüssigkeit verkocht wurde. Dazu habe ich ein Lorbeerblatt, eine plattgedrückte Knoblauchzehe, ein Zweig frischen Thymian und ein paar Pfefferkörner und etwas Salz gegeben. Nach dem die Flüssigkeit eingekocht war, durch ein Sieb in einen Topf geschüttet, die Flüssigkeit wieder stark kochen lassen und weiter einreduziert und mit einer Mehlbutter abgebunden.

Ich muss zugeben, an diesem Tag lief ausnahmsweise nichts so richtig rund. Irgendwie war diesmal der Wurm drin. Aber geschmacklich war mein Mann hell auf begeistert und hat sich dies nochmal gewünscht. Der klassische Zwiebelrostbraten wird mit gebratenen Zwiebeln oder in Mehl gewendet Zwiebeln die anschließend in der Fritteuse frittiert werden, serviert. Bei meiner Variante hat die Zwiebelkruste einen schönen würzigen Crunch gehabt. Es lohnt sich die Kruste auszuprobieren und eignet sich natürlich auch auf andere Fleischstücke.

Rezept Download

All you need is: Heimatküche reloaded

  1. Möhreneck – Bayerischer Kartoffelsalat
  2. ninamania – Lauwarmer Nürnberger-Bratwurst-Salat
  3. Brotwein – Königsberger Klopse
  4. Jankes*Soulfood – Fasnachts-Kreppel mit Hoink aus Mittelhessen
  5. Teekesselchen Genussblog – Traditioneller Grünkohl norddeutscher Art (vegan)
  6. Küchentraum & Purzelbaum – Schwäbische Krautkrapfen
  7. Küchenmomente – Westfälische Quarkspeise
  8. zimtkringel – Saure Kartoffelrädle
  9. Nom Noms food – Kartoffelsalat mit Ei, Senf-Honig-Dressing und Feldsalat / Senfei aus Sachsen-Anhalt mal anders
  10. Langsam kocht besser – Westfälischer Rinderschmorbraten aus dem Slowcooker
  11. Mein wunderbares Chaos – Fasnachtskichelcher “ mit Schokolade
  12. Linal’s Backhimmel – Englischer Kuchen fein
  13. Kochen mit Diana – Ciorbă de perişoare (Rumänische Fleischbällchen Suppe)

Ich freue mich wie immer über Eure Kommentare und wer Lust hat sollte mir unbedingt noch sein Lieblingsgericht aus seiner Heimatküche in den Kommentaren hinterlassen! Vielleicht ist ja dann mein nächstes Rezept dabei?!

Einen schönen Sonntag Euch!

Eure Dani

Heimatküche Zwiebelroastbraten mit Knöpfle

16 Kommentare

  1. Kochen mit Diana

    Das hört sich aber super lecker an. Würde ich gleich nehmen.
    LG, Diana

  2. Das klingt ja superlecker. Die Kartoffelknöpfle muss ich mal probieren. Die kenne ich noch nicht.
    Liebe Grüße,
    Kathrina

  3. Liebe Dani,
    ich mag die Idee mit der Zwiebelkruste sehr und will das unbedingt einmal ausprobieren. Mein Mann als gebürtiger Schwabe wird sicherlich glänzende Augen bekommen.
    Herzlichst, Conny

  4. Die Knöpfle hören sich toll an! Ich kenne bisher nur die normale Version. Und ein guter Zwiebelrostbraten mit wirklich schönen dunklen Zwiebeln ist etwas feines. Lieben Gruß Sylvia

  5. Kein schwäbisches Gasthaus hier weit und breit – da werde ich das wohl selbst machen müssen, denn das sieht sooo gut aus! Vor allem die Zwiebelkruste…

  6. Tina von Küchenmomente

    Bei drei Männern im Haus steht ein Zwiebelrostbraten nicht oft aber regelmäßig auf dem Speiseplan. Ich freue mich schon darauf, deine Version mit den Knöpfle zu probieren.
    Liebe Grüße
    Tina

  7. Da lacht mein Schwabenherz! Rostbraten geht bei uns immer. Tatsächlich würde mein Mann für deinen Rostbraten wahrscheinlich glatt bei dir einziehen.
    Ganz liebe Sonntagsgrüße
    Simone

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